Das Ciriaco-Reservat erstreckt sich über die drei brasilianischen Bundesstaaten Maranhão, Tocantins und Pará. Das Naturschutzgebiet wurde 1992 per Präsidialdekret geschaffen, um die Ausbreitung von Eukalyptus-Monokulturen und Viehzucht einzudämmen. Traditionelle Nutzungen wie das Sammeln von Babaçu-Nüssen sind im Reservat erlaubt. Für viele arme Familien in dieser Randregion des Amazonasgebiets ist die Babaçu-Palme eine wichtige Einnahmequelle. Meistens sind es Frauen, die die Nüsse sammeln und die harten Schalen knacken. Doch obwohl es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, bestand die Gefahr von Verdrängung: Großgrundbesitzer wollten die Palmen fällen oder die jungen Triebe zerstören.
„Die Methode von FIAN, direkt mit den Behörden in Kontakt zu treten, hat uns gezeigt, dass es möglich ist, mit dem Umweltministerium zu verhandeln und die Verantwortlichen mit unseren Forderungen zu konfrontieren, bis sie uns das Land zurückgeben.“

1998 baten die Einwohner des Gebiets FIAN um Unterstützung. Der Widerstand der 160 Familien und die Aktivitäten von FIAN (darunter eine Dringlichkeitsaktion im September 1998) sowie brasilianischer Organisationen führten zum Erfolg: 80 Prozent des Reservats befinden sich nun im Besitz der Landarbeiter; die Familien erhielten jeweils 20 Hektar Land. Die brasilianische Regierung hat außerdem mehr als 3 Millionen Reais (ca. 1,3 Millionen US Dollar) für die Entschädigung der ehemaligen Landbesitzer aufgebracht.
Die Familien, die hiervon profitierten, lobten die Unterstützung durch FIAN. Ein Betroffener dankte mit den Worten: „Endlich ist unser Traum wahr geworden. Möge der Geist der Solidarität in dieser Organisation weiterleben, möge Gott in der zukünftigen Arbeit dieser Organisation gegenwärtig sein. Es fehlen uns die Worte, um unsere Dankbarkeit auszudrücken. Das Recht auf Nahrung in Ciriaco ist gewährleistet, besonderer Dank gilt FIAN München* …”
* Die Lokalgruppe FIAN München hatte den Fall unterstützt.