Bäuer*innen, Indigene und NGOs aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa fordern von Staaten, endlich die internationalen Richtlinien zur Umsetzung des Rechts auf angemessene Ernährung in Gesetzen und Politik anzuwenden.
Auch dieses Jahr war die Politik gegen Hunger Konferenz wieder ein wichtiger Ort, an dem soziale Bewegungen aus aller Welt ihre Stimme hörbar machen konnten. Deren starke Beteiligung war maßgeblich dafür, dass die vom Landwirtschaftsministerium ausgerichtete Konferenz die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung erneut als obergeordnetes Ziel der internationalen Staatengemeinschaft ausrief.
„Wir stehen an der Seite von Bäuer*innen, Fischer*innen und Indigenen und fordern mit ihnen ihr Recht ein, sich selbstbestimmt und in Würde ernähren zu können. Wir begrüßen daher die anhaltende positive Haltung der Bundesregierung gegenüber dem Menschenrechtsansatz in der Bekämpfung des Hungers sehr“, kommentiert Jan Dreier, Referent bei der Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland. „Doch insgesamt muss die Staatengemeinschaft endlich entschiedener ins Handeln kommen und die Fehler im System beheben. Es darf nicht sein, dass einige Wenige satte Gewinne einstreichen, während andere genau aus diesem Grund nicht genug zu essen haben. Und dabei haben wir das Völkerrecht auf unserer Seite. Es verpflichtet Staaten dazu, die Lebensgrundlagen der Menschen vor der Profitgier der großen Agrar- und Lebensmittelkonzerne zu schützen“, so Dreier weiter.
Herausragend wichtig war für die zivilgesellschaftlichen Organisationen zudem die dramatische Hungersituation in Gaza. Umso weniger konnten sie akzeptieren, dass dieses Thema laut Plan des Landwirtschaftsministeriums nicht auf der Konferenzagenda stand. Zu Beginn der Konferenz ließen die zivilgesellschaftlichen Organisationen verlauten, dass es für sie schlichtweg nicht hinnehmbar sei, eine Konferenz über die Beendigung des Hungers zu halten, ohne die systematische Verletzung des Rechts auf Nahrung im Gazastreifen zu thematisieren. Die Bundesregierung nahm diese Äußerungen sehr ernst, setzte Gaza spontan auf die Tagesordnung und stellte sich den Fragen der Teilnehmenden.