Kathrin Hartmanns Buch „Die Welt gewinnen – Mutig statt machtlos“ ist ein inspirierender Appell, sich nicht von den globalen Krisen und Ungerechtigkeiten unserer Zeit entmutigen zu lassen. Statt Resignation zu fördern, zeigt die Autorin eindrucksvoll, dass sowohl Einzelpersonen als auch Basisbewegungen und NGOs Veränderungen bewirken können.

Sie begegnet in ihrem Buch mutigen Aktivist*innen und Organisationen, darunter auch FIAN, die sich weltweit erfolgreich gegen mächtige Energiekonzerne, Agrarunternehmen und die Textilindustrie zur Wehr setzen. So beleuchtet Hartmann die Versprechen der „Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika“ (AGRA). Diese von der Gates- und Rockefeller-Stiftung initiierte Initiative sollte den Hunger in Afrika halbieren und die Produktivität von Kleinbäuer*innen steigern. Doch trotz milliardenschwerer Unterstützung – auch aus Deutschland – sind die Versprechen unerfüllt geblieben. Statt den Hunger zu lindern, führten Initiativen von AGRA vielerorts zu Abhängigkeiten von Agrarkonzernen, teurem Saatgut und chemischen Düngern. Die lokale Vielfalt und bäuerliche Eigenständigkeit wurden oftmals verdrängt. Hartmann verweist hier auf die Rolle von FIAN als Mitherausgeber einer Untersuchung, die die versprochenen Erfolge und Wirkungen von AGRA als trügerisch entlarvte.
„Die Welt gewinnen“ zeigt, dass wirtschaftliche Interessen oft nicht im Einklang mit Menschenrechten stehen. Dennoch vermittelt das Buch vor allem eines: Stärke und die Kraft, Mut zu fassen, laut zu sein, und sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Es lädt die Leser*innen ein, aktiv zu werden, fördert das Bewusstsein für die eigene Selbstwirksamkeit und zeigt, dass Engagement und Solidarität Veränderungen bewirken können.
Das spannend geschriebene Sachbuch liefert keine einfachen Lösungen, sondern viele inspirierende Geschichten. Es ist ein eindrucksvolles Plädoyer gegen den rechten Zeitgeist und zugleich Ausdruck der Solidarität mit denjenigen, die weltweit ausgebeutet und benachteiligt werden. Vor allem wird deutlich: Mut und Einsatz von Menschen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen wie FIAN können Großes bewirken und eröffnen Perspektiven auf eine gerechtere Zukunft.
Rezension: Eva Kursawe
Zur Autorin: Kathrin Hartmann, geboren 1972, ist eine deutsche Journalistin und Sachbuchautorin, die sich in kritisch mit Themen wie Globalisierung, Umweltzerstörung und Soziale Ungleichheit auseinandersetzt und für ihre investigativen Recherchen bekannt ist.
