Europas Wasserzukunft: Wasser für alle? Menschenrecht unter Druck?
Die Europäische Kommission plant, im Jahr 2025 eine umfassende Wasserstrategie
vorzuschlagen. Während einige Akteure angesichts der globalen Klima- und Umweltkrise einen
nachhaltigeren Umgang mit Wasser mit Vorrang auf vorsorgende und naturbasierten Lösungen
fordern, befürchten andere neue Vorstöße von politischen Akteuren, Finanzinteressen und der
Wasserlobby, die die Kommerzialisierung des Wassers vorantreiben wollen.
Vor 25 Jahren begann der zunächst aussichtslos scheinende Kampf der im bundesweiten
Netzwerk Unser Wasser vereinten Kräfte von Naturschutzverbänden, Gewerkschaft,
Wasserwerken und Zivilgesellschaft gegen die zur Jahrtausendwende mit Macht
vorangetriebenen Privatisierungspläne die von der Bundesregierung, aber auch auf europäischer
und internationaler Ebene vorangetrieben wurden. Die erste erfolgreiche europäische
Bürgerinitiative „Right2Water“, die am 20. Dezember 2013 eingereicht wurde, konnte
entscheidende Erfolge erzielen. Welche Erfahrungen gibt es mit Privatisierungs- und
Liberalisierungsbestrebungen in der EU? Welche Erkenntnisse können für die zukünftige
Wasserstrategie gewonnen werden? Wie können wir Geschlechtergerechtigkeit und
Sanitärversorgung global sichern? Welche weiteren Ansätze sollte die Wasserstrategie der EU
berücksichtigen?
Unsere Veranstaltung beleuchtet diese Fragen und stellt das Menschenrecht auf Wasser und
Sanitärversorgung in den Mittelpunkt. Gemeinsam diskutieren wir, wie eine
gemeinwohlorientierte Wasserpolitik gestaltet werden kann.
Zu diesem Thema veranstaltet die AG Wasser im Forum Umwelt und Entwicklung am 27.Mai 2025
von 14:30 bis 16:30 CET ein Online-Seminar. Als Referenten begrüßen wir Jerry van der Berge,
ehemaliger Aktivist von der Europäischen Bürgerinitiative „Right2Water“, der auf Englisch
sprechen wird, Johannes Rück, Koordinator des deutschen WASH-Netzwerks, Roland Erne
renommierter Professor aus Dublin, der über die Folgen der Privatisierung von Aufgaben der
Daseinsvorsorge in der EU sprechen wird. Jutta Paulus (MdEP, Die Grünen/EFA im Europäischen
Parlament) laden wir als Expertin für Umweltpolitik ein. Darüber hinaus wollen wir die
gemeinwohlorientierte Ausrichtung der Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand beleuchten.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Programm
14:30-14:50 Uhr: Begrüßung und Einführung
14:50-15:10 Uhr: Right2Water: Lehren aus dem Widerstand gegen die Wasserprivatisierung
in Europa – Vortrag auf Englisch
Jerry van der Berge
15:10-15:30 Uhr: Recht auf sanitäre Versorgung – wesentlicher Baustein für Gesundheit und
Geschlechtergerechtigkeit
Johannes Rück, Koordinator des deutschen WASH-Netzwerks
15:30-15:50 Uhr: Privatisierung der Wasserversorgung in der EU: Entwicklungen, Folgen und
Herausforderungen
Prof. Roland Erne, UCD School of Business, University College Dublin
16:00-16:20 Uhr: EU-Wasserstrategie 2025: Gefahr der Kommerzialisierung oder Chance für die
Umwelt?
Jutta Paulus, MdEP, Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
16:20-16:30 Uhr: Abschluss
Moderation: Michael Bender (GRÜNE LIGA / Stiftung Living Rivers)
Anmeldung: Sie können sich für die Veranstaltung unter hrkalovic@forumue.de anmelden (bis
26. Mai möglich). Der Zugangslink wird einen Tag vorher verschickt!
Die Veranstaltung findet teilweise auf Englisch statt. Bitte beachten Sie: Die Anmeldungen
schließt zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn. Das Online-Seminar wird mit der KonferenzAnwendung Zoom durchgeführt.
Förderhinweis:
Das Projekt Free Flow der Stiftung Living Rivers wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung
erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt
bei den Autorinnen und Autoren.
DIESES PROJEKT WIRD GEFÖRDERT VON: