Bildungsarbeit bildet eine wichtige Säule der Menschenrechtsarbeit von FIAN. Sie setzt sich zum Ziel, die komplexen Zusammenhänge, die zu Menschenrechtsverletzungen und Hunger führen, zu erkunden und Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. Hierfür werden regelmäßig neue Bildungsmaterialien erstellt und von ausgebildeten Multiplikator*innen durchgeführt. Zum Abschluss des zweijährigen Projekts „Durch Menschenrechtsbildung zum Handeln kommen!“ möchte FIAN auf die Veröffentlichung von Bildungsmethoden aufmerksam machen.
Die Methoden fördern ein grundlegendes Verständnis menschenrechtlicher Prinzipien. Die Teilnehmenden erkennen die Bedeutung von Menschenrechten für ihr eigenes Leben ebenso wie für das gesellschaftliche Zusammenleben. Dabei gewinnen sie Einblicke in die historische Entwicklung und die aktuelle Relevanz der Menschenrechte. Sie lernen unterschiedliche gesellschaftliche Akteure und ihre Handlungsspielräume kennen – und entdecken so eigene Einflussmöglichkeiten, um Menschenrechte zu stärken und zu verteidigen.
Die Methoden können frei verwendet und selbständig ausgeführt werden. Bei Bedarf können unsere FIAN Multiplikator*innen bei der Durchführung unterstützen. Einige der aufgeführten Methoden können auch in online-Seminaren eingesetzt werden.

Kartenimpuls Menschenrechte
Dauer: 30 Minuten
Wie kann ein niederschwelliger Zugang zu Menschenrechten gelingen? Mit dem Kartenimpuls Menschenrechte wird ein persönlicher und zugleich fundierter Einstieg möglich. Bildkarten wecken Emotionen, regen zur Reflexion an und eröffnen Gespräche über zentrale Rechte, deren Schutz und universelle Bedeutung. Die Methode eignet sich ideal für die Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen – ob im schulischen, außerschulischen oder entwicklungspolitischen Kontext.
Die Bildkarten stehen zum Selbstausdruck bereit oder können bei uns ausgeliehen werden.

Bedürfnisblüte
Dauer: 60 Minuten
Was brauchen wir, um würdevoll zu leben? In dieser Einheit werden persönliche Erfahrungen mit Grundbedürfnissen und den Menschenrechten verknüpft. In einem Mix aus digitalem Einstieg, kreativer Einzelarbeit, Austausch und Gruppenarbeit erkennen die Teilnehmenden, welche Bedürfnisse ihnen besonders wichtig sind und wie diese durch Menschenrechte geschützt werden. Die Methode fördert Reflexion, Partizipation und ein vertieftes Verständnis menschenrechtlicher Zusammenhänge.

Geschichte der Menschenrechte
Dauer: 45 – 60 Minuten
Diese Methode vermittelt die Geschichte der Menschenrechte anhand historischer Kämpfe und Bewegungen – mit einem Fokus auf Perspektiven aus dem Globalen Süden. In Kleingruppen setzen die Teilnehmenden Puzzle-Handouts zusammen, die bedeutende Ereignisse zeigen, ordnen sie zeitlich ein und präsentieren sie im Plenum. Ein Zeitstrahl und ggf. eine Weltkarte helfen, die Vielfalt und globale Entwicklung der Menschenrechte sichtbar zu machen. Die Methode regt zum Austausch über historische Kontinuitäten, soziale Kämpfe und gegenwärtige Bezüge an.
Die Puzzlevorlagen können selbst erstellt oder von FIAN zugesendet werden.

Memory zum Recht auf Nahrung
Dauer: 90 Minuten
Auf den ersten Blick wirkt es wie ein vertrautes Gesellschaftsspiel. Doch hinter den Karten verbergen sich reale Geschichten von Menschen, deren Recht auf Nahrung verletzt wird. Indem Bilder und Zitate zusammenfinden, eröffnet das Memory Einblicke in die FIAN-Fallarbeit und die vielfältigen Ursachen des Hungers – etwa Landraub, Überschuldung oder Folgen der Klimakrise.
Es wird deutlich, dass Hunger oft dort entsteht, wo Menschenrechte missachtet werden. So ermöglicht die spielerische Methode eine ernsthafte Auseinandersetzung über Strukturen, Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten.

#GrundbedürfnisseJetzt
Dauer: 60 Minuten
Die Teilnehmenden entwickeln eigene Kampagnen, mit denen sie die verbesserte Erfüllung eines zentralen Grundbedürfnisses – etwa Wasser, Gesundheit oder Gerechtigkeit – einfordern. Ausgehend von einem Szenario, das eine Menschenrechtsverletzung illustriert, analysieren sie Probleme, Verantwortlichkeiten und betroffene Gruppen. Anschließend entwerfen sie kreative Aktionsideen, die sich an Stadt oder Staat richten. Die Ergebnisse werden in einem Gallery-Walk vorgestellt und gemeinsam reflektiert.

Akteursmacht sichtbar machen
Dauer: 30 – 40 Minuten
Wer bewegt was? In dieser Methode analysieren die Teilnehmenden, welche gesellschaftlichen Akteure zur Stärkung der Menschenrechte beitragen können – und wie.
Sie erarbeiten konkrete Einfluss- und Handlungsmöglichkeiten von Individuen, Zivilgesellschaft, Unternehmen und Politik. In einem weiteren Schritt wird das Zusammenspiel der Akteure sowie bestehende Machtverhältnisse reflektiert.
FÖRDERHINWEIS
Gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ
der Stiftung Umwelt und Entwicklung
und Brot für die Welt



