Dank der unermüdlichen Unterstützung durch unsere engagierte globale Gemeinschaft und unsere Partner begrüßen wir Sie zur ersten Ausgabe des Newsletters der Maasai International Solidarity Alliance.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Sie mit umfassenden Informationen aus der Praxis zu versorgen. Sie erhalten aus erster Hand Einblicke in das aktuelle Szenario in Ngorongoro und Loliondo sowie in anderen Gebieten, die von der Regierung enteignet wurden. Außerdem werden wir Sie über die neuesten Maßnahmen der Gemeinden und die Fortschritte auf unserer bisherigen Reise auf dem Laufenden halten.

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In dieser Ausgabe berichten wir über folgende aktuelle Themen und Vorfälle:

Willkürliche Verhaftungen und staatliche Gewalt in Endulen, Ngorongoro Conservation Area (NCA)

Am 23. August 2023 veröffentlichten Ngorongoro-Ratsmitglieder, Dorfvorsitzende und traditionelle Führer eine gemeinsame Erklärung als Reaktion auf eine Welle willkürlicher Verhaftungen in Endulen. Seit dem 15. August 2023 hat die Regierung paramilitärische Gruppen, Polizei und Ranger der Ngorongoro Conservation Area Authority (NCAA) eingesetzt, um willkürliche Verhaftungen von Maasai in der NCA vorzunehmen.   >> ab Seite 1 lesen

Frauen aus Ngorongoro protestieren gegen den Einsturz einer Schule in Endulen, NCA.

Am 6. August beschlossen die Bewohner von Endulen, ein provisorisches Klassenzimmer aus Holz für die Kinder der Ndiyan Schule zu bauen, deren Klassenzimmer einzustürzen droht.
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Flugverbot des Flying Medical Service endlich aufgehoben: Die Auswirkungen eines 15-monatigen Flugverbots

In einer willkommenen Wende hat die Regierung das Verbot des Flying Medical Service (FMS) aufgehoben, das diesen seit April 2022 am Boden gehalten hatte. Diese 15-monatige Unterbrechung hatte schwerwiegende Folgen für die Menschen in Maasailand, wo der Zugang zur Gesundheitsversorgung kaum möglich ist.   >> ab Seite 3 lesen

Hunger und humanitäre Krise in der NCA

Die Massai in der NCA sind mit strengen Maßnahmen konfrontiert, die die Mobilität der Menschen einschränken, darunter Sperrzonen, die den Zugang zu Wasser und Weideland einschränken, sowie ein Anbauverbot. Die Bewohner haben kein Geld, um Lebensmittel zu kaufen, da sie ihr Vieh, das aufgrund der Dürre bereits krank ist und stirbt, nicht verkaufen können. Gleichzeitig müssen die Menschen mit ansehen, wie die Regierung den boomenden Tourismus in ihrem Gebiet fördert.
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Der Rat der tansanischen katholischen Bischöfe (TEC) gibt eine Erklärung zum Abkommen zwischen Tansania und dem Emirat Dubai über wirtschaftliche Zusammenarbeit ab und bekundet seine Solidarität mit den Massai

Am 20. August 2023 erklärten die katholischen Bischöfe Tansanias, dass sie von der Regierung Tansanias verlangen, ein kürzlich geschlossenes Abkommen zu annullieren, das einem emiratischen Unternehmen das Recht einräumt, die Häfen des Landes zu verwalten.   >> ab Seite 8 lesen

Beunruhigende Gewalt in Ngorongoro: 15-jähriger Junge wird von NCA-Rangern brutal angegriffen

Bei einem erschütternden Vorfall am 13. Juli 2023 wurde ein 15-jähriger Massai-Junge, Joshua Olepatorro, von NCA-Rangern brutal angegriffen. Joshuas angebliches „Verbrechen“? Weiden von Vieh in Ormoti – eine Praxis, die nach den geltenden NCA Gesetzen erlaubt ist.  >> ab Seite 8 lesen

Loliondo-Krise: Vertreibung, Verhaftungen und unrechtmäßige Beschlagnahmungen

Im Juni 2022 kam es in Loliondo zu einem beunruhigenden Umbruch: Die tansanische Regierung sperrte über 97.000 Gemeindemitglieder von lebenswichtigen Weideflächen in 14 Dörfern aus. Tragischerweise wurden 41 Personen durch scharfe Munition verletzt, was dazu führte, dass mehr als 2 500 Menschen in Kenia Zuflucht suchten und Tausende weitere Menschen innerhalb Tansanias vertrieben wurden. >> ab Seite 8 lesen

Ngorongoro Update: Gelder umgeschichtet, Dienstleistungen verweigert

Seit 2019 ist das Vorgehen der tansanischen Regierung in der Ngorongoro Division rätselhaft. Obwohl Gelder zugewiesen wurden, blieb der Großteil auf den Bankkonten unangetastet. Die NCA-Behörde verweigerte immer wieder Durchführungsgenehmigungen. >> ab Seite 10 lesen

MISA bewertet kritisch die Auswirkungen von Wildlife Management Areas (WMAs) auf die Maasai in Tansania

In dem Papier „What’s wrong with the Wildlife Management Area (WMA) model?“ hat die Maasai International Solidarity Alliance (MISA) eine kritische Bewertung des so genannten „gemeinschaftsbasierten Naturschutzes“ vorgenommen, der in Tansania unter dem Banner der Wildlife Management Areas (WMAs) verkauft wird. >> ab Seite 10 lesen

Maasai-Delegation setzt sich auf Europareise für Menschenrechte ein (Mai-Juni 2023)

Zwischen dem 20. Mai und dem 9. Juni 2023 begab sich eine fünfköpfige Maasai-Delegation auf eine wichtige Lobbytour durch Europa, die sie durch Deutschland, Belgien, Österreich und Italien führte. Ihr Auftrag? Auf die Menschenrechtssituation in Ngorongoro und Loliondo aufmerksam zu machen und auf Maßnahmen gegen den Stillstand der sozialen Dienste in
Ngorongoro zu drängen. >> ab Seite 11 lesen

Zoologische Gesellschaft Frankfurt friert Unterstützung für Distrikt-Rahmenplan zur Landnutzung im Ngorongoro-Distrikt ein

Trotz des wiederholten Arguments der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, nicht in der NCA und den 2022 ausgewiesenen Gebieten von Loliondo (Pololeti GCA) aktiv zu sein, wurde ihre Beteiligung durch den endgültigen Vorschlag eines Distrikt-
Landnutzungsrahmenplans (DLUFP) dokumentiert, der zwar veröffentlicht, aber von allen Bezirksverordneten abgelehnt wurde. >> ab Seite 12 lesen

Zusammenfassung der laufenden Gerichtsverfahren in Ngorongoro und Loliondo

Derzeit laufen mehrere Gerichtsverfahren gegen die Maßnahmen der tansanischen Regierung in Ngorongoro und Loliondo. Hier ist ein kurzer Überblick über diese Fälle: >> ab Seite 14 lesen

Epische Safari und Tennistour wird von den McEnroe-Brüdern in der Serengeti veranstaltet: MISA verurteilt „Sports-washing“

Auf den ersten Blick scheint das Ziel unproblematisch, aber angesichts der katastrophalen Lage der Maasai im Norden Tansanias ist MISA der Meinung, dass diese Tour (für die ein neuer Tennisplatz in der Serengeti gebaut werden soll!)
abgesagt werden sollte. >> ab Seite 16 lesen

* Was ist die Internationale Maasai-Solidaritätsallianz (MISA)?

Die Maasai International Solidarity Alliance (MISA) ist ein internationales Bündnis, das sich mit den Maasai im Ngorongoro-Schutzgebiet und in Loliondo im Norden Tansanias solidarisiert. Wir bringen glaubensbasierte Organisationen, Menschenrechtsorganisationen, internationale Hilfs- und Entwicklungsorganisationen sowie Wissenschaftler zusammen. Zu unserer Allianz gehören unter anderem das Africa Europe Faith Justice Network (AEFJN), Agrecol Association for AgriCulture & Ökologie, Coalition of European Lobbies for Eastern African Pastoralism (CELEP), Coopération Internationale pour le Développement et la Solidarité (CIDSE, Internationale Zusammenarbeit für Entwicklung und Solidarität), Food First Information and Action Network (FIAN), Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz (KOO), Misereor und Welthaus Graz. Unser Hauptziel ist es, den Menschenrechtsverletzungen an den Maasai im Norden Tansanias ein Ende zu setzen. Im Juni 2023 organisierten wir gemeinsam eine Lobbying-Tour nach Deutschland, Österreich, Belgien und Italien, die es einer Maasai-Delegation ermöglichte, ihre Anliegen bei europäischen Entscheidungsträgern vorzubringen und internationale Solidarität auszulösen. Wir unterstützen die Stimmen von Basisorganisationen, die die Maasai auf lokaler Ebene vertreten, wie PINGOs (Pastoralists Indigenous Non-Governmental Organisations) Forum, UCRT (Ujamaa Community Resource Team), PWC (Pastoral Women’s Council), TEST (Traditional Ecosystems Survival Tanzania), IDINGO (Integrated Development Initiative in Ngorongoro) und PALISEP (Pastoralist Livelihood Support and Empowerment Program). Diese Basisorganisationen sind für ihre langjährige Arbeit in den Massai-Gemeinschaften bekannt und stehen in regelmäßigem Kontakt mit den betroffenen Gemeinschaften und ihren Vertretern, darunter traditionelle Führer, Frauen und Jugendliche sowie Ratsmitglieder/ Dorfvorsteher. Wir werden auch von tansanischen Anwälten unterstützt, die die Maasai in mehreren Gerichtsverfahren vertreten, die wegen der Verletzung ihrer Landrechte eingeleitet wurden.