Satte Menschen statt satte Gewinne: Für freies Saatgut!
Saatgut ist der Ursprung unserer Nahrung. Neben Wasser und Land ist Saatgut die grundlegende Ressource zur landwirtschaftlichen Erzeugung von Lebensmitteln. Der ungehinderte Zugang zu Saatgut für BäuerInnen und SelbstversorgerInnen ist daher Grundvoraussetzung für die Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung.
Seit Menschen Landwirtschaft betreiben, entwickeln sie Saatgut weiter, passen es den örtlichen Gegebenheiten an, tauschen und bewahren es. Die Vielfalt des Saatguts und damit der Nutzpflanzen wird daher als kulturelles Erbe der Menschheit betrachtet. Mit dieser informellen, bäuerlichen Praxis wird weltweit zwar noch 70 bis 80 Prozent des genutzten Saatguts erhalten und zur Verfügung gestellt. Sie ist aber zunehmend durch Konzerninteressen bedroht.
 
 
 
		 
	 
 
	
		
			Agrar- und Chemiekonzerne strecken ihre Hände nach Saatgut aus
Bäuerlicher Zugang zu Saatgut wird immer stärker durch die kommerziellen Interessen weniger Saatgut- und Chemiekonzerne bedroht und verhindert. Weltweit kontrollieren nur zehn Konzerne 75 Prozent des kommerziellen Saatgutsektors. Fünf von ihnen sind auch unter den Top 10 der Chemiekonzerne zu finden, die Düngemittel und Pestizide verkaufen. Eine Folge dieser Konzentration von Saatgut in den Händen weniger Konzerne ist der Rückgang der Nutzpflanzenvielfalt.
 
		 
	 
	
		
			Instrumente zum Schutz Geistigen Eigentums stärken Unternehmen
Agrarkonzerne kontrollieren einen immer größeren Anteil des weltweiten Saatguts, indem sie es sich entweder als geistiges Eigentum patentieren lassen oder durch den inzwischen etablierten Sortenschutz Geld für dessen Nutzung und Wiederverwendung verlangen können. Das internationale Abkommen zum Schutz geistigen Eigentums (TRIPS), das unter dem Dach der Welthandelsorganisation (WTO) beschlossen wurde, sowie der internationale Vertrag zum Sortenschutz UPOV bieten dafür die Grundlage. Berücksichtigt wird in diesen Abkommen nicht, dass die Grundlagen neuer Sorten kleinbäuerlicher Landwirtschaft der letzten Jahrtausende entstammen. Bauern und Bäuerinnen werden durch diese Abkommen in Abhängigkeit von Konzernen gebracht, da ihr traditioneller Umgang mit Saatgut unterbunden und kriminalisiert wird.
		 
	 
	
		
			Staaten in die Pflicht nehmen – Konzerne in die Schranken weisen
In Artikel 1 des UN-Sozialpakts ist unmissverständlich formuliert: „In keinem Fall darf ein Volk seiner eigenen Existenzmittel beraubt werden.“ Der UN-Sozialausschuss hat dies in seinem Rechtskommentar zum Recht auf Nahrung aufgegriffen: „Als Teil ihrer Verpflichtung, die Ressourcenbasis des Volkes für Nahrungsmittel zu schützen, sollen die Vertragsstaaten geeignete Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass die Tätigkeiten des privaten Unternehmenssektors und der Zivilgesellschaft mit dem Recht auf Nahrung im Einklang stehen.“
Staaten haben die Pflichten, den Zugang zu angemessener Nahrung für ihre Bevölkerung zu schützen und zu gewährleisten und sie vor Übergriffen Dritter zu schützen. Dies gilt auch hinsichtlich der Gestaltung und des Beitritts zu internationalen Abkommen und ihrer nationalen Umsetzung.
Aufgrund der starken Bedrohung des ungehinderten Zugangs zu Saatgut für KleinbäuerInnen und SelbstversorgerInnen fordert FIAN die Anerkennung eines Menschenrechts auf Saatgut zur Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung.
		 
	 
 
	
		
			HEÑOI – Der Kampf um freies Saatgut in Paraguay
ein Film von FIAN Deutschland und FIAN Paraguay
 
		 
	 
Broschüren: Jahrbücher zum Recht auf Nahrung
      
                
    
    Meldungen zum Thema Saatgut
170 Treffer:
		
						
										
										
						
													
																		    Ecuador
									    									    Ernährungsarmut in Deutschland
									    									    Hunger
									    									    Klimawandel
									    									    Landgrabbing
									    									    Landraub
									    									    Lateinamerika
									    									    Menschenrechte
									    							
		
							
								30.09.2025							
							
							
							Die dritte FoodFirst-Ausgabe des Jahres 2025 ist erschienen. Der Schwerpunkt lautet: „Zentralamerika im Fokus – Einsatz für Menschenrechte in unsicheren…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Hunger
									    									    Recht auf Nahrung
									    							
		
							
								04.09.2025							
							
							
							FIAN Deutschland hat die Bundesregierung dringend aufgefordert, ihrer Verantwortung zum Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza und zur Einhaltung des humanitären…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Hunger
									    									    Recht auf Nahrung
									    							
		
							
								29.07.2025							
							
							
							Ansätze für strukturelle Hungerbekämpfung werden weitgehend ignoriert Die Zahl der hungernden Menschen ist laut der Welternährungsorganisation FAO 2024 leicht gesunken.…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Bajo Aguan/Honduras
									    									    Hunger
									    									    Lieferkettengesetz
									    									    Menschenrechte
									    							
		
							
								23.07.2025							
							
							
							FIANs Kölner und Münchner Lokalgruppen haben zum Thema Palmöl in Zentralamerika jeweils einen neuen Radiopodcast veröffentlicht. Im Rahmen ihrer Deutschlandrundreise…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Hunger
									    									    Menschenrechte
									    									    Recht auf Nahrung
									    							
		
							
								03.07.2025							
							
							
							Gemeinsame Stellungnahme (englisch) Bäuer*innen, Indigene und NGOs aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa fordern von Staaten, endlich die internationalen Richtlinien…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Hunger
									    									    Kleinfischerei
									    									    Kriminalisierung
									    									    Recht auf Nahrung
									    									    Uganda
									    							
		
							
								08.04.2025							
							
							
							An den Ufern des Viktoriasees sind Fischer*innen massiver staatlicher Repression und Gewalt ausgesetzt. Die Regierung Ugandas versucht mutmaßlich, die Kleinfischerei…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Hunger
									    									    Recht auf Nahrung
									    							
		
							
								31.03.2025							
							
							
							In unserer neuesten Episode beleuchten wir die „Policies against Hunger“-Konferenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Zusammen mit den FIAN…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Ausbeutung
									    									    Diskriminierung
									    									    Existenzsichernde Löhne
									    									    Frauen
									    									    Hunger
									    									    Kaweri
									    									    lieferketten
									    									    Lieferkettengesetz
									    									    Menschenrechte kennen keine Grenzen
									    									    Mubende/Uganda
									    									    Recht auf Nahrung
									    									    Rohstoffabbau
									    									    Sangaredi
									    							
		
							
								07.03.2025							
							
							
							Pressemitteilung vom 7. März 2025 Zum morgigen Internationalen Tag der Frau weist die Menschenrechtsorganisation FIAN darauf hin, dass Frauen weltweit…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Hunger
									    									    Landwirtschaft
									    									    Recht auf Nahrung
									    							
		
							
								02.12.2024							
							
							
							Wie die Welternährungskrise an den Rand unserer Wahrnehmung gedrängt wird Nach Angaben der UN leidet fast ein Zehntel der Weltbevölkerung…
						 
					 
					
				 
						
										
										
						
													
																		    Amatheon
									    									    Amatheon/Sambia
									    									    Hunger
									    									    Landgrabbing
									    									    Landraub
									    									    Recht auf Nahrung
									    									    Recht auf Wasser
									    									    Sambia
									    							
		
							
								12.11.2024							
							
							
							Im Oktober 2024 besuchte FIAN die Gemeinden im Distrikt Mumbwa, in Sambia, für deren Rechte auf Land, Nahrung und Wasser…