Das klingt selbstverständlich. Doch die Realität sieht anders aus:

Regierungen ignorieren Menschenrechte, wenn sie in anderen Staaten Projekte durchführen oder fördern. Banken und Penisonskassen investieren in Projekte, die zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzterstörung führen. Unternehmen exportieren oder importieren Waren, die unter ausbeuterischen Bedingungen produziert wurden.

Dies trifft auch für die deutsche Regierung, in Deutschland ansässige Banken und Unternehmen zu. Ihr Handeln im Ausland führt immer wieder zu Hunger infolge von Landvertreibungen, zu Krankheit durch ungeschützten Kontakt mit Chemikalien, zu Wasserknappheit durch Rodungen oder Bergbau. Für die betroffenen Menschen ist es in der Regel schwer, sich dagegen zu wehren und Wiedergutmachung zu erlangen. Zum einen fehlen leicht zugängliche Beschwerdeverfahren. Zum anderen werden sie oft bedroht und kriminalisiert, wenn sie Widerstand leisten.

Häufig lehnen Regierungen, Banken und Unternehmen Verantwortung für ihr Mitwirken an solchen Menschenrechtsverletzungen mit der Begründung ab, dass sie diese nicht beinflussen könnten. FIAN stellt dagegen immer wieder fest, dass sie es gar nicht versuchen. Regierungen sind dazu verpflichtet, Menschenrechte auch über ihre Staatsgrenzen hinaus zu respektieren und gegen Eingriffe von Unternehmen zu schützen. Und sie müssen Unternehmen in die Pflicht nehmen, menschenrechtliche Riskoanalysen durchzuführen, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und Wiedergutmachung zu leisten.

Um das unmissverständlich klar zu machen, erarbeitet der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen einen internationalen Pakt zu Wirtschaft und Menschenrechten. Die EU will ein Gesetz erlassen, nach dem Unternehmen zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt in globalen Wertschöpfungsketten verpflichtet werden.

In Deutschland tritt am 01. Januar 2023 das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ in Kraft, demgemäß große Unternehmen sicherstellen müssen, dass Menschenrechte in ihren Wertschöpfungsketten respektiert werden und die Umwelt nicht geschädigt wird. FIAN unterstützt diese Vorhaben und fordert gemeinsam mit der Treaty Allianz sowie der Initiative Lieferkettengesetz, dass die Bundesregierung sich für wirksame Gesetze und Verfahren einsetzt, damit Menschenrechte, Umwelt und Klima nicht weiterhin dem Profit geopfert werden.

Erklärvideo

Für den Inhalt ist allein FIAN Deutschland e.V. verantwortlich. Die in dem Video dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global gGmbh, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW oder von Brot für die Welt wieder.

Online Seminare

Meldungen zum Thema Menschenrechte kennen keine Grenzen

49 Treffer:
Finanzsektor lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen
14.08.2023

Pressemitteilung: NGOs kritisieren Ausklammerung von Finanzsektor aus deutschem Lieferkettengesetz

    Bonn / Köln / Berlin, 14.8.2023 Das deutsche Lieferkettengesetz ist durch die Veröffentlichung der Handreichung des Bundesamts für…

ETOs Hunger Kaweri lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen Mubende/Uganda Rohstoffabbau
10.08.2023

Fest für Menschenrechte im Kaffeehandel

Mit dem Open-Air-Fest für Menschenrechte informieren wir über Missstände im Kaffeehandel und über Handlungsoptionen.   Redebeiträge von: Forum Fairer Handel…

lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen
03.08.2023

Call for a comprehensive inclusion of the financial sector into the EU supply chain due diligence directive (CSDDD)

    Joint Policy Briefing Paper by FIAN and Südwind Don’t let the financial sector off the hook! Call for…

ETOs Existenzsichernde Löhne Geschlechtergerechtigkeit Kleinbauernrechte lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen
03.08.2023

Vortrag: Menschenrechte in Wertschöpfungsketten – Lieferkettengesetz

Im Zuge der Globalisierung werden Wertschöpfungsketten immer komplexer. Komponenten für Produkte kommen oft aus verschiedenen Ländern oder werden in mehreren…

lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen
02.08.2023

FIAN bei der Fair Trade Night 2023

+++ Save the Date +++ Die Fair Trade Night findet dieses Jahr bereits in ihrer 9. Ausgabe statt. FIAN ist…

ETOs Hunger Klimagerechtigkeit Klimawandel Menschenrechte kennen keine Grenzen Rohstoffabbau
31.07.2023

Webinar: Klimabezogene Pflichten für Unternehmen

Unternehmen und Banken gehören zu den wesentlichen Verursachern der Klimakrise. Doch wer auf ihre Klimaschutzmaßnahmen schaut, wird viel Greenwashing finden.…

Finanzsektor lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen Recht auf Nahrung Rohstoffabbau
03.07.2023

Policy Paper: Für eine umfassende Verpflichtung des Finanzsektors im EU-Wertschöpfungskettengesetz

Gemeinsames Policy Briefing Paper von FIAN und Südwind Don’t let the financial sector off the hook! Für eine umfassende Verpflichtung…

Existenzsichernde Löhne lieferketten
29.06.2023

Jetzt faire Preise in Agrarlieferketten gesetzlich sichern!

FIAN unterstützt zusammen mit vielen anderen Organisationen das Statement der Initiative für faire Preise in der Lieferkette Die Agrarwende ist…

Guinea lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen Rohstoffabbau
29.06.2023

Tatort Actionbound: Begib dich auf Spurensuche!

Hier finden Sie den Download und die Anleitung. Weitere FIAN Bildungsmethoden: Rollenspiel „Talkshow Grenzenlos: Wenn Menschenrechte unter die Räder kommen“…

lieferketten Menschenrechte kennen keine Grenzen Recht auf Nahrung
28.06.2023

FIAN-Video: Der EU Parlamentsbeschluss zum Lieferkettengesetz

Das EU-Lieferkettengesetz befindet sich auf der Zielgeraden. Nachdem sich letztes Jahr der Rat der Europäischen Union zum Entwurf der Kommission positioniert…