Nepal – bekannt für spektakuläre Bergbesteigungen und Trekking in unberührten Landschaften – gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund 25 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Schätzungen zufolge leidet ungefähr jedeR Sechste der etwa 30 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen an Unterernährung, mindestens 20 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren sind fehl- oder mangelernährt. Bereits vor den schrecklichen Erdbeben vom April und Mai 2015 herrschte in 40 der 75 Distrikten anhaltende Nahrungsunsicherheit. Seither hat die Situation sich weiter verschärft.
Die Falldokumentation von FIAN Nepal zeigt, dass Hunger und Mangelernährung meist die Gruppen trifft, die auch politisch unterrepräsentiert sind und über wenig Einfluss und Macht verfügen. Das sind in erster Linie die unteren Kasten und Dalits, indigene Gruppen, die ländliche Bevölkerung in schwer zugänglichen (Berg)-Gebieten, Homosexuelle, HIV/AIDS-Erkrankte und Behinderte. Darüberhinaus sind Frauen und Mädchen in aller Regel nochmals schlechter gestellt als Männer und Jungen. Am wenigsten Einfluss und Möglichkeiten der Selbstbestimmung haben Gruppen, die mehrere dieser Eigenschaften aufweisen und damit häufig einer mehrfachen Diskriminierung unterliegen.
Aufbauend auf der Falldokumentation FIAN Nepals macht FIAN Deutschland Verletzungen des Menschenrechts auf Nahrung bekannt. Gemeinsam leisten wir Lobbyarbeit in Nepal, in Deutschland und bei den Vereinten Nationen in Genf.