Fallbegleitende Arbeit in Sambia
Die Bekämpfung von Armut und Hunger steht ganz oben auf der Agenda deutscher Entwicklungspolitik. In Sambia führt die Förderung von großflächiger Landwirtschaft für den Export jedoch vielfach zu Landkonflikten mit lokalen Bauernfamilien.
FIAN-Recherchen in Sambia dokumentieren immer wieder schwerwiegende menschenrechtliche Probleme im Zusammenhang mit Agrar-Investitionen. An diesen sind auch die deutsche Entwicklungsbank DEG und der vom deutschen Entwicklungsministerium aufgelegte Entwicklungsfonds AATIF beteiligt. In den nächsten Jahren plant die sambische Regierung mithilfe internationaler Finanziers die weitere »Entwicklung« von 1,5 Millionen Hektar Land.
Viele landlose KleinbäuerInnen sind gezwungen, auf den neuen Großfarmen zu arbeiten. Meist werden sie zu regelrechten Hungerlöhnen und nur auf Abruf beschäftigt. Zudem werden für die Großfarmen immense Waldflächen gerodet. Trotz geringer Industrialisierung und niedriger Bevölkerungsdichte ist Sambia daher einer der 20 größten CO2-Verursacher weltweit.
Investoren und auch die deutsche Politik wiegeln die FIAN-Kritik immer wieder ab.
Daher ist es von größter Bedeutung, dass die Vereinten Nationen unsere Recherchen bestätigen: die UN-Sonderberichterstatterin kritisiert in ihrem aktuellen Bericht zu Sambia die Verdrängung von KleinbäuerInnen und die Gefährdungen für die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung durch die industrialisierte Landwirtschaft.
Meldungen zum Thema Sambia
15 Treffer:
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