Viele Jahre Engagement von FIAN führen immer wieder zu sichtbaren Erfolgen. In enger Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und ländlichen Gemeinden wurden Entschädigungen, juristische Durchbrüche und politische Veränderungen möglich. Wichtige Instrumente dabei sind unsere Eilaktionen und Unterschriftenlisten. Hier stellen wir einige Beispiele vor, wie FIAN reale Verbesserungen für Betroffene erreichen konnte. Wir danken allen Unterstützer*innen, ohne die diese Erfolge nicht möglich gewesen wären.
Uganda: Teil-Entschädigung für Vertriebene (2025)
24 Jahre nach ihrer gewaltsamen Vertreibung zugunsten der Kaweri Coffee Plantation haben erstmalig Betroffene eine Entschädigung erhalten. Im Februar wurde eine Vereinbarung über eine Kompensation für 258 der 401 Kläger*innen im in Kraft gesetzt. Die ersten Zahlungen sind bereits erfolgt.
Sambia: Gemeinde Kasima erhält Ersatzland (2024)
Eine ländliche Gemeinde in Sambia verlor durch ein von der Afrikanischen Entwicklungsbank finanziertes Wasserprojekt ihr Land und ihre Häuser. FIAN stellte den 106 betroffenen Familien einen Rechtsbeistand zu Verfügung. Hierdurch erhielten die Vertriebenen Ersatzland und finanzielle Kompensation.
Nepal: FIAN erstreitet Landrechte und Wasserzugang (2024)
In Nepal konnte FIAN erreichen, dass 113 von einer Grenzverschiebung betroffene Familien Landrechte erhalten. Für 1.155 Familien konnte der Zugang zu Wasser erstritten werden. Zudem war FIAN maßgeblich daran beteiligt, dass das Recht auf Nahrung in die nepalesische Verfassung aufgenommen wurde.
Ecuador: Bergbauprojekt verhindert (2024)
Das Verfassungsgericht Ecuadors bestätigte den Volksentscheid gegen Bergbau in Kimsakocha. Der Goldabbau hätte insbesondere die Wasserversorgung bedroht. FIAN unterstützt die Gemeinden seit vielen Jahren und reichte ein „Amicus Curiae“ beim Verfassungsgericht ein.
Kolumbien: Recht auf Nahrung in Verfassung (2024)
Kolumbien nimmt das Menschenrecht auf angemessene Ernährung und Schutz vor Hunger in seine Verfassung auf. Der Beschluss folgt auf 14 Jahre intensiver Arbeit von FIAN mit vielen Partnergruppen. Kurz vor der Entscheidung hatte FIAN eine internationale Briefaktion organisiert.
Indonesien: Agrarökologie-Schulungen ermöglicht (2023)
Die Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen diesen Schritt für mehr und mehr Landwirte attraktiv. FIAN konnte Schulungen an zwei Standorten ermöglichen.
Deutschland: Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln (2023)
Der Landtag von Baden-Württemberg hat ein Gesetz zu nachhaltigen Finanzanlagen verabschiedet. Hierin werden Investitionen, die von der „Preisentwicklung an Nahrungsmittel- und Rohstoffmärkten“ profitieren, ausgeschlossen. FIAN hatte in einer öffentlichen Anhörung auf das Problem der Nahrungsmittelspekulation hingewiesen.
Deutschland: Ärztekasse zieht sich aus problematischem Fonds zurück (2023)
Nach hartnäckiger Öffentlichkeitsarbeit von FIAN zog sich eine Ärztekasse aus umstrittenen Landinvestitionen in Brasilien zurück. Der Fonds hatte 135.000 Hektar Land für Sojamonokulturen aufgekauft. FIAN brachte die Folgen für Mensch und Umwelt in die Öffentlichkeit und übte politischen Druck aus.
Schweiz: Recht auf Nahrung in Kantonsverfassung (2023)
Dank einer von FIAN initiierten Kampagne wurde das Recht auf Nahrung in die Verfassung des Kantons Genf aufgenommen. FIAN wirkt nun in einer Kommission mit, die ein Gesetz erarbeitet, um die Ernährungspolitik menschenrechtsbasiert auszugestalten.
Paraguay: keine Zwangsräumung (2022)
400 Familien der Gemeinde Primero de Marzo litten über Jahre hinweg unter der Androhung von Zwangsräumungen. FIAN startete eine Briefaktion an den Präsidenten von Paraguay und die staatliche Landbehörde INDERT. Die akute Vertreibungsgefahr hat danach nachgelassen.
Deutschland: Auskunftsklage von FIAN gegen KfW stattgegeben (2022)
FIAN erstritt vor Gericht Zugang zu Umwelt- und Sozialplänen des Agrarinvestors PAYCO in Paraguay. Die KfW muss als öffentliche Stelle Informationen offenlegen, da sie über ihre Tochter DEG an PAYCO beteiligt ist. Ein Erfolg für Transparenz und Menschenrechte.
Brasilien: Gemeinde Brejeira Salto erhält Landtitel (2021)
FIAN deckte großflächigen Landraub in Brasiliens MATOPIBA-Region auf und machte Verantwortliche wie den Investor TIAA öffentlich. Gemeinsam mit Partnern gelang es, kollektive Landrechte für Gemeinden im Bundesstaat Piauí zu sichern. Hierdurch können sich diese vor Vertreibungen schützen.
Guinea: medizinische Versorgung für Betroffene von Bauxitmine (2021)
Ein Gesundheitszentrum in Neu-Hamdallaye wurde mit Medikamenten ausgestattet. Zudem werden zwei Ärztinnen für die medizinische Versorgung der Bevölkerung beschäftigt. Nur wenige Tage zuvor hatte FIAN zusammen mit Partnern 95.000 Unterschriften an das Bundeswirtschaftsministerium übergeben.
Philippinen: Land für Gemeinde Sariaya (2021)
FIAN startete 2021 eine Eilaktion für Bäuer*innen in Sariaya, denen Landverlust droht. Dank der Unterstützung kam es zu Gesprächen mit der Regierung. Der Präsidiale Rat für Agrarreformen prüfte darauf die Rückgabe des Landes – ein wichtiger Schritt für die Betroffenen.