Menschenrecht auf Nahrung

Das Menschenrecht auf Nahrung gehört seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 zu den anerkannten internationalen Menschenrechten. Das wichtigste internationale Rechtsdokument ist der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt).

In diesem Pakt ist sowohl das Recht, frei zu sein von Hunger, als auch das weitergehende Recht auf Nahrung als Teil eines angemessenen Lebensstandards verankert. Darüber hinaus weist das Recht auf Nahrung eine enge Verbindung zu anderen Rechten auf, wie dem Recht auf Wasser, auf Gesundheit, Wohnen oder einem existenzsichernden Einkommen. Eine detaillierte Auslegung, eine sogenannte „Allgemeine Bemerkung“ des Rechts auf Nahrung wurde vom zuständigen UN-Ausschuss 1999 verfasst.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) ist die UN-Organisation, die Regierungen dabei unterstützt, das Recht auf Nahrung umzusetzen. Seit dem Jahr 2000 gibt es die Funktion des UN Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung (Jean Ziegler 2000 – 2008, Olivier de Schutter 2008 – 2014, Hilal Elver 2014-2020). 2020 hat der UN Menschenrechtsrat Michael Fakhri als Sonderberichterstatter ernannt. 2024 begeht die internationale Staatengemeinschaft das 20-jährige Jubiläum der Verabschiedung der FAO Leitlinien zum Recht auf Nahrung.

Deutschlands menschenrechtliche Verpflichtungen

FIAN Deutschland fordert von der deutschen Politik strukturelle Veränderungen ein, die das Menschenrecht auf Nahrung weltweit verwirklichen. Wir stellen dabei die Frage nach den politischen Ursachen des mangelnden Zugangs zu Nahrung und ziehen daraus Schlussfolgerungen für die menschenrechtlichen Verpflichtungen der Staaten und der menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmen.

Im Zentrum steht dabei der rechtliche verpflichtende Charakter des Menschenrechts auf Nahrung. Als Teil des internationalen ETO Consortiums – for Human Rights beyond Borders arbeiten wir darauf hin, dass das Menschenrecht auf Nahrung auch für die deutsche Entwicklungs-, Handels- und Außenwirtschaftspolitik verbindlich und einklagbar wird.

Angesichts der zunehmenden Ernährungsunsicherheit in Deutschland fordern wir zudem einen menschenrechtlichen Ansatz in der Armutsbekämpfung ein sowie die Stärkung von Rechtswegen, wie zum Beispiel die Ratifizierung des Beschwerdeverfahrens zum UN-Sozialpakt durch Deutschland.

Meldungen zum Thema Recht auf Nahrung

238 Treffer:
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23.09.2025

Bericht zur Veranstaltung: Gutes Essen für alle – Köln ernährungsgerecht gestalten

Am 6. September 2025 luden FIAN Deutschland, der Ernährungsrat Köln und die Volkshochschule Köln zu einem ganztägigen Workshop ins VHS-Studienhaus…

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Briefaktion zu Ecuador: Landverlust durch expandierende Garnelenzucht

Zweck dieser Briefaktion ist es, die Aufmerksamkeit der ecuadorianischen Regierung auf den drohenden Landverlust von 31 Familien durch die expandierende…

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29.07.2025

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Ansätze für strukturelle Hungerbekämpfung werden weitgehend ignoriert Die Zahl der hungernden Menschen ist laut der Welternährungsorganisation FAO 2024 leicht gesunken.…

Guinea Honduras Klimawandel Recht auf Nahrung Recht auf Wasser Sangaredi
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In Kooperation mit den Programm Uni Service Learning der Universität Köln und der NGO Vamos hat FIAN zu seiner Fallarbeit…

Hunger Menschenrechte Recht auf Nahrung
03.07.2025

Das Menschenrecht auf Nahrung für alle verwirklichen! Gemeinsame Stellungnahme von internationalen zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Politik gegen Hunger Konferenz

Gemeinsame Stellungnahme (englisch) Bäuer*innen, Indigene und NGOs aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa fordern von Staaten, endlich die internationalen Richtlinien…

autoritarismus Erfolg food care Klimawandel Menschenrechte kennen keine Grenzen Recht auf Nahrung
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Interview mit der neuen Generalsekretärin von FIAN International

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Kleinbauernrechte Landgrabbing Landraub Menschenrechte Recht auf Nahrung Sambia
17.04.2025

Pressemitteilung zum Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin

Anlässlich des Internationalen Tags der Landlosen am 17. April weist FIAN Deutschland auf die weltweit wachsende Landbesitzkonzentration hin. Die Menschenrechtsorganisation…

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Uganda: „Die Armee muss gehen!“

An den Ufern des Viktoriasees sind Fischer*innen massiver staatlicher Repression und Gewalt ausgesetzt. Die Regierung Ugandas versucht mutmaßlich, die Kleinfischerei…