Menschenrecht auf Nahrung
- © Mateusz Stachowski
Das Menschenrecht auf Nahrung gehört seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 zu den anerkannten internationalen Menschenrechten. Das wichtigste internationale Rechtsdokument ist der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt).
In diesem Pakt ist sowohl das Recht, frei zu sein von Hunger, als auch das weitergehende Recht auf Nahrung als Teil eines angemessenen Lebensstandards verankert. Darüber hinaus weist das Recht auf Nahrung eine enge Verbindung zu anderen Rechten auf, wie dem Recht auf Wasser, auf Gesundheit, Wohnen oder einem existenzsichernden Einkommen.
2014 begeht die internationale Staatengemeinschaft das 10-jährige Jubiläum der Verabschiedung der FAO Leitlinien zum Recht auf Nahrung. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) ist die UN-Organisation, die Regierungen dabei unterstützt, das Recht auf Nahrung umzusetzen. Seit dem Jahr 2000 gibt es die Funktion des UN Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung (Jean Ziegler 2000 - 2008, Olivier de Schutter 2008 - 2014). 2014 hat der UN Menschenrechtsrat Hilal Elver als Sonderberichterstatterin ernannt.
Deutschlands menschenrechtliche Verpflichtungen
FIAN Deutschland fordert von der deutschen Politik strukturelle Veränderungen ein, die das Menschenrecht auf Nahrung weltweit verwirklichen. Wir stellen dabei die Frage nach den politischen Ursachen des mangelnden Zugangs zu Nahrung und ziehen daraus Schlussfolgerungen für die menschenrechtlichen Verpflichtungen der Staaten und der menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmen.
Im Zentrum steht dabei der rechtliche verpflichtende Charakter des Menschenrechts auf Nahrung. Als Teil des internationalen ETO Consortiums – for Human Rights beyond Borders arbeiten wir darauf hin, dass das Menschenrecht auf Nahrung auch für die deutsche Entwicklungs-, Handels- und Außenwirtschaftspolitik verbindlich und einklagbar wird.
Angesichts der zunehmenden Ernährungsunsicherheit in Deutschland fordern wir zudem einen menschenrechtlichen Ansatz in der Armutsbekämpfung ein sowie die Stärkung von Rechtswegen, wie zum Beispiel die Ratifizierung des Beschwerdeverfahrens zum UN-Sozialpakt durch Deutschland.
Zum Anlass des 10jährigen Jubiläums der FAO Leitlinien zum Recht auf Nahrung ruft FIAN mit dem folgenden Video auf, sich mit neuer Energie für die volle Realisierung des Rechts auf Nahrung einzusetzen.
Materialien zum Thema Recht auf Nahrung
|Vertiefungs-Webseminar zum Rechtsgutachten der Initiative Lieferkettengesetz|
|Video: Jean Ziegler zu Gast bei FIAN|
|Video: Saatgutpatente und die Folgen für den Zugang zu Saatgut|
|Broschüre: Right to Food and Nutrition Watch 2018|
|Broschüre: Right to Food and Nutition Watch 2016|
|Factsheet: Vielfalt säen - Hunger bekämpfen: Zugang zu Saatgut und das Recht auf Nahrung|
|Flyer: Vielfalt säen - Hunger bekämpfen: Saatgut und das Recht auf Nahrung|
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Meldungen zum Thema Recht auf Nahrung

FIAN als Sachverständige bei Bundestags-Anhörung
35. Sitzung des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am 5. Juni Zur Anhörung zum Thema „Welternährung und Klimawandel“ war FIAN-Agrarreferent Roman Herre als Sachverständiger geladen. Seitens des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung war er zuvor um eine schriftliche Stellungnahme gebeten worden. Die von FIAN Deutschland eingereichte Stellungnahme können Sie hier abrufen.In der Anhörung folgten die Ausschussmitglieder aller Fraktionen seinen Ausführungen sehr...

Jean Ziegler zu Gast bei FIAN
Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung war zu Besuch in der FIAN-Geschäftsstelle in Köln Im Interview äußerte sich Jean Ziegler positiv zur Arbeit von FIAN: „Wie wichtig FIAN ist, zeigt sich im UNO-Menschenrechtsrat: Diplomaten verschiedener Länder und Kulturen sind mittlerweile davon überzeugt, dass Hunger menschengemacht ist, dass es Verantwortlichkeiten gibt.´Die einen sind im Schatten, die anderen sind im Licht, man sieht nur die im Lichte, die im Schatten sieht man...
Vortrag: Klimagerechtigkeit
Die Mittwochswerkstatt Zukunft gestalten des Fördervereins Solarenergie Deutschland e.V. hat die FIAN-Referentin Gertrud Falk zu einem Vortrag zur Klimagerechtigkeit eingeladen. Der Klimawandel hat schon jetzt gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und bedroht die Ernährungssicherung armer Bevölkerungsgruppen. Betroffen sind vor allem tropischen Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen. Industriestaaten sind als wesentliche Verursacher besonders in der Pflicht, ihre Emissionen zu senken...
AK Jurist*innen
Ansprechpartnerin Tim Engel E-Mail: t.engel(ät)fian.de Arbeitskreis Juristinnen und Juristen bei FIAN Der FIAN-Arbeitskreis Juristinnen und Juristen bei FIAN wurde im Januar 2015 gegründet. Er hat zum Ziel, alle haupt- und ehrenamtlichen Bereiche von FIAN Deutschland e.V. mit juristischer Expertise zu unterstützen. Darüber hinaus will er gemeinsam mit dem Team der Geschäftsstelle von FIAN Deutschland inhaltliche Positionen zu - im engeren Sinne - völker- und menschenrechtlich relevanten Fragestellungen...

Berlin: Auf der Straße für die Agrarwende
Auch dieses Jahr waren FIANistas bei der „Wir haben es satt“-Demo dabei und zogen bunt und laut durch die Berliner Innenstadt. Erneut waren mehr als 30.000 Menschen dabei! Der Demonstrationszug wurde wieder von Bäuerinnen und Bauern mit ihren Traktoren angeführt – sogar noch mehr als in den vergangenen Jahren. Im Zentrum der Demonstration stand in diesem Jahr die Reform der EU-Agrarpolitik (GAP). Die RednerInnen forderten die Bundesregierung dazu auf, den überfälligen Umbau der Landwirtschaft anzupacken. Hierzu...

Positionspapier: Agrarökologie stärken
Für eine grundlegende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme Armut, Hunger, Artensterben, Bodenzerstörung, Klimakrise – hunderte Millionen von bäuerlichen ErzeugerInnen sind davon betroffen. Die industrielle Landwirtschaft bedroht nachweislich die Existenz (klein-)bäuerlicher Erzeuger*innen und gefährdet die natürlichen Lebensgrundlagen hierzulande und im globalen Süden.In einem heute veröffentlichten Positionspapier fordern 56 zivilgesellschaftliche Organisationen (darunter FIAN) die Bundesregierung...
Ernährungsrat Brasilien: Petition von FIAN-International
Bolsonaro muss Brasilianischen Rat für Ernährungssicherheit erhalten +++Petition jetzt unterschreiben!+++ Am 1. Januar 2019 löste der neue Präsident Brasiliens Jair Bolsonaro den Nationalen Rat für Ernährungssicherheit (CONSEA) auf. Dadurch wurde die Instanz abgeschafft, welche seit 2006 erheblich zur Verbesserung der Ernährungssicherheit der Bevölkerung Brasiliens beigetragen hat.Der CONSEA bündelt den Dialog zwischen Zivilgesellschaft und Regierung, um eine gesunde Ernährung der gesamten Bevölkerung zu...

UN-Vollversammlung bekennt sich mit überwältigender Mehrheit zum Schutz der Menschenrechte auf dem Land
Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern konsequente Umsetzung durch die Bundesregierung [Aachen, Bad Honnef, Berlin, Bielefeld, Bonn, Hamburg, Hamm, Köln, Wuppertal; Pressemitteilung vom 18.12.2018] Die UN-Vollversammlung hat gestern nach jahrelangen Verhandlungen die Erklärung für die „Rechte von Kleinbauern und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten“ verabschiedet. Damit werden Kleinbauern und andere Gruppen wie Landarbeiter*innen besser vor Menschenrechtsverletzungen geschützt. Ein Bündnis...

Das Menschenrecht auf Nahrung-lässt es sich gerichtlich einklagen?
Am 29. November fand an der Uni Tübingen eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Colin Gonsalves statt. Gonsalves reichte eine erfolgreiche Musterklage zur Durchsetzung des Rechts auf Nahrung in Indien ein und wurde hierfür 2017 mit dem Alternativen Nobelpreis(Right Livlihood Award) ausgezeichnet. Mit auf dem Podium saßen Martin Remppis (Berater zum Recht auf Nahrung bei Brot für die Welt) und Harald Petermann von der Tübinger FIAN-Lokalgruppe. Knapp 200 ZuhörerInnen folgten der Diskussion.Ein...

Aktionswoche für Menschenrechte
Lasst uns den Hunger an der Wurzel packen! FIAN International startet die erste globale FIAN-Aktionswoche, um auf bestehende Bedrohungen für das Recht auf Nahrung aufmerksam zu machen und um diejenigen zu ermutigen, die sich dem Kampf für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte anschließen wollen. 2018, im 70. Jubiläumsjahr der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist der Welthunger nach einigen Jahren des Fortschritts wieder gestiegen. Die absolute Zahl der unterernährten Menschen ist auf mindestens...