Überall auf der Welt werden die Menschenrechte auf Nahrung und auf Wasser verletzt. Wir treten daher mit Menschenrechten gegen den Hunger ein. Wir recherchieren vor Ort gemeinsam mit Partnern und Betroffenen und decken Missstände auf. Wir geben Betroffenen eine Stimme und informieren die Öffentlichkeit. Mit internationalen Protestaktionen fordern wir, Menschenrechte einzuhalten.
Und dieser Druck wirkt, immer wieder können wir kleine und auch große Erfolge verzeichnen: In aussichtslos erscheinende Situationen kommt Bewegung. Den Widerstand von Betroffenen begleiten wir langfristig: Durch unseren Einsatz kann Unrecht abgewendet und beendet werden.
Wichtige Instrumente sind dabei unsere Eilaktionen und Unterschriftenlisten. Diese tragen dazu bei, dass Probleme und Fälle wieder auf die internationale Agenda gebracht werden und generieren Aufmerksamkeit. Immer wieder kommt gerade nach diesen Aktionen Bewegung in einen Fall oder es entsteht ein neuer Kontakt zu involvierten Akteuren. So hat beispielsweise eine Aktion zu der Gemeinde Sariaya dazu geführt, dass die Betroffenen in das verantwortliche Ministerium eingeladen wurden und Kontakt mit Abgeordneten aufnehmen konnten.
Neben Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit zu Ländern des globalen Südens, spricht FIAN Deutschland auch Missstände in Deutschland an. Dabei geht es dann vor allem um Themen wie Ernährungsarmut, Probleme, die auch in Deutschland verbreitet sind.
Auch unsere Lokalgruppen verzeichnen wichtige Erfolge. Zum Beispiel unterstützte die FIAN-Lokalgruppe in Marl die Arbeiter*innen der Kaffeeplantage „Nueva Florencia“ in Guatemala bei dem Kampf um ein gesichertes Mindesteinkommen. Die Arbeiter*innen waren zuvor vor Ort mit Entlassungen und Gewalt konfrontiert. Durch Briefaktionen und die Einbindung des Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe, welcher als Menschenrechtsbeauftragter des Bundestages nach Guatemala reiste, erhielten die Familien eine kleine finanzielle Entschädigung und waren somit in der Lage, eine eigene kleine Kaffeeplantage namens „Nueva Marl” zu gründen.
Neben den konkret messbaren Erfolgen sind es vor allem auch die strukturellen Veränderungen, die die Situation vor Ort verbessern.
Dies zeigt zum Beispiel das folgende Statement einer vom Kaweri-Fall betroffenen Person aus Uganda.
„Um ehrlich zu sein, hat dieser Fall, der vor Gericht verhandelt wurde, der gesamten Gemeinde Mubende sehr geholfen, nicht nur der Gruppe, die vertrieben wurde. Wenn dieser Fall nicht vor Gericht gegangen wäre, wüsste ich nicht, wo die Menschen in Mubende jetzt wären, denn dann wäre der ganze Bezirk an Investoren vergeben worden. Wir haben von vielen Investoren gehört, darunter auch Chinesen, die kommen wollen, um Land zu kaufen, aber sobald sie von dem Beispiel Kaweri hören, ziehen sie sich zurück.
Neben den Unternehmen gibt es auch viele andere reiche Leute aus Kampala, die hier große Plantagen anlegen wollten. Aber sie werden immer dann eingeschüchtert, wenn sie hören, dass die Madudu-Leute Neuman vor Gericht gebracht haben, und noch mehr einen deutschen Investor. Sie fragen sich also, was mit ihnen als lokalen Investoren geschehen wird. Kaweri selbst hatte Pläne, zu expandieren. Es gibt mehrere Nachbardörfer, die sie untersucht haben, und sie haben diesen Plan immer noch. Die Menschen in diesen Dörfern sind angespannt. Was sie aber immer noch aufhält, ist dieser Fall vor Gericht. Sie können jetzt keine weiteren Schritte unternehmen.
Die Berichterstattung über diesen Fall und die Unterstützung durch Partner wie FIAN haben auch unser Image als Menschen verbessert. Anfangs dachten die Investoren, dass wir nur arme Leute im Dorf sind, die niemanden haben, der uns zuhören oder uns unterstützen kann. Jetzt wissen sie es. Deshalb können sie keine andere Gemeinschaft als selbstverständlich ansehen.“
Auch Prof. Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und Autor zahlreicher Bücher zum Thema Hunger sagt über FIAN:
„Wie wichtig FIAN ist, zeigt sich im UN-Menschenrechtsrat: Diplomaten verschiedener Länder sind mittlerweile davon überzeugt, dass Hunger menschengemacht ist, dass es Verantwortlichkeiten gibt. FIAN zeigt, wer die Opfer sind, gibt ihnen eine Stimme und ein Gesicht.“
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl aktueller Erfolge und guter Nachrichten aus den letzten Jahren.
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