Überall auf der Welt werden die Menschenrechte auf Nahrung und auf Wasser verletzt. Wir treten daher mit Menschenrechten gegen den Hunger ein. Wir recherchieren vor Ort gemeinsam mit Partnern und Betroffenen und decken Missstände auf. Wir geben Betroffenen eine Stimme und informieren die Öffentlichkeit. Mit internationalen Protestaktionen fordern wir, Menschenrechte einzuhalten.

Und dieser Druck wirkt, immer wieder können wir kleine und auch große Erfolge verzeichnen: In aussichtslos erscheinende Situationen kommt Bewegung. Den Widerstand von Betroffenen begleiten wir langfristig: Durch unseren Einsatz kann Unrecht abgewendet und beendet werden.

Wichtige Instrumente sind dabei unsere Eilaktionen und Unterschriftenlisten. Diese tragen dazu bei, dass Probleme und Fälle wieder auf die internationale Agenda gebracht werden und generieren Aufmerksamkeit. Immer wieder kommt gerade nach diesen Aktionen Bewegung in einen Fall oder es entsteht ein neuer Kontakt zu involvierten Akteuren. So hat beispielsweise eine Aktion zu der Gemeinde Sariaya dazu geführt, dass die Betroffenen in das verantwortliche Ministerium eingeladen wurden und Kontakt mit Abgeordneten aufnehmen konnten.

Oft sind es gerade langfristige Zusammenarbeit und andauernde Unterstützung, die zum Erfolg führen.

Weltweit gibt es dazu auch immer wieder Beispiele, die zeigen, dass sich auch bei Fällen, bei denen es anfangs keine positive Entwicklungen gab und der Widerstand von Politik oder Unternehmen unbeugbar schien, andauernder Protest und Einsatz auszahlen können.

Einige dieser Beispiele: In Nepal wurde durch FIAN das Recht auf Nahrung in der Verfassung verankert. In Sambia hat FIAN für 1.000 Kleinbauern Landrechte erstritten. In Uganda wurden 4.000 Menschen zugunsten einer Kaffeeplantage vertrieben, FIAN unterstützt sie bei den Vereinten Nationen und vor Gericht und verhindert so weitere Vertreibungen. Eine Eilaktion gegen Räumungen zulasten der Gemeinde „Primero de Marzo“ in Paraguay führte dazu, dass die akute Gefahr von Räumungen beseitigt werden konnte. Einer Gemeinde in Brasilien wurden kollektive Landrechte gewährt, Betroffene der Sangredi-Bauxitmine in Guinea erhielten eine bessere Versorgung und in Indonesien unterstützen wir Schulungen für Bäuer*innen, die eine agrarökologische Landwirtschaft stärken.

Neben Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit zu Ländern des globalen Südens, spricht FIAN Deutschland auch Missstände in Deutschland an. Dabei geht es dann vor allem um Themen wie Ernährungsarmut, Probleme, die auch in Deutschland verbreitet sind.

Auch unsere Lokalgruppen verzeichnen wichtige Erfolge. Zum Beispiel unterstützte die FIAN-Lokalgruppe in Marl die Arbeiter*innen der Kaffeeplantage „Nueva Florencia“ in Guatemala bei dem Kampf um ein gesichertes Mindesteinkommen. Die Arbeiter*innen waren zuvor vor Ort mit Entlassungen und Gewalt konfrontiert. Durch Briefaktionen und die Einbindung des Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe, welcher als Menschenrechtsbeauftragter des Bundestages nach Guatemala reiste, erhielten die Familien eine kleine finanzielle Entschädigung und waren somit in der Lage, eine eigene kleine Kaffeeplantage namens „Nueva Marl” zu gründen.

Außerdem setzte FIAN Deutschland sich in Deutschland gegen Investitionen in Projekte mit Landgrabbing und gegen Nahrungsmittelspekulationen ein. Auch hier gibt es Erfolge, zum Beispiel hat Baden-Württemberg 2023 beschlossen solche Spekulationen nicht mehr durchzuführen, die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe hat sich aus der Finanzierung eines Projekts, in dem es zu Landgrabbing kam, zurückgezogen und 2022 zogen sich Entwicklungsbanken aus kolonialem Landraub im Kongo zurück. 

Neben den konkret messbaren Erfolgen sind es vor allem auch die strukturellen Veränderungen, die die Situation vor Ort verbessern.

Dies zeigt zum Beispiel das folgende Statement einer vom Kaweri-Fall betroffenen Person aus Uganda.

„Um ehrlich zu sein, hat dieser Fall, der vor Gericht verhandelt wurde, der gesamten Gemeinde Mubende sehr geholfen, nicht nur der Gruppe, die vertrieben wurde. Wenn dieser Fall nicht vor Gericht gegangen wäre, wüsste ich nicht, wo die Menschen in Mubende jetzt wären, denn dann wäre der ganze Bezirk an Investoren vergeben worden. Wir haben von vielen Investoren gehört, darunter auch Chinesen, die kommen wollen, um Land zu kaufen, aber sobald sie von dem Beispiel Kaweri hören, ziehen sie sich zurück.

Neben den Unternehmen gibt es auch viele andere reiche Leute aus Kampala, die hier große Plantagen anlegen wollten. Aber sie werden immer dann eingeschüchtert, wenn sie hören, dass die Madudu-Leute Neuman vor Gericht gebracht haben, und noch mehr einen deutschen Investor. Sie fragen sich also, was mit ihnen als lokalen Investoren geschehen wird. Kaweri selbst hatte Pläne, zu expandieren. Es gibt mehrere Nachbardörfer, die sie untersucht haben, und sie haben diesen Plan immer noch. Die Menschen in diesen Dörfern sind angespannt. Was sie aber immer noch aufhält, ist dieser Fall vor Gericht. Sie können jetzt keine weiteren Schritte unternehmen.

Die Berichterstattung über diesen Fall und die Unterstützung durch Partner wie FIAN haben auch unser Image als Menschen verbessert. Anfangs dachten die Investoren, dass wir nur arme Leute im Dorf sind, die niemanden haben, der uns zuhören oder uns unterstützen kann. Jetzt wissen sie es. Deshalb können sie keine andere Gemeinschaft als selbstverständlich ansehen.“

Auch Prof. Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und Autor zahlreicher Bücher zum Thema Hunger sagt über FIAN:

„Wie wichtig FIAN ist, zeigt sich im UN-Menschenrechtsrat: Diplomaten verschiedener Länder sind mittlerweile davon überzeugt, dass Hunger menschengemacht ist, dass es Verantwortlichkeiten gibt. FIAN zeigt, wer die Opfer sind, gibt ihnen eine Stimme und ein Gesicht.“

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl aktueller Erfolge und guter Nachrichten aus den letzten Jahren.

Meldungen zum Thema Unsere Erfolge

45 Treffer:
autoritarismus Erfolg food care Klimawandel Menschenrechte kennen keine Grenzen Recht auf Nahrung
29.04.2025

Interview mit der neuen Generalsekretärin von FIAN International

Dr. Ana María Suárez Franco ist seit Anfang des Jahres Generalsekretärin von FIAN International. Sie ist Juristin und arbeitet seit…

Agrarökologie Erfolg ernährungssouveränität Honduras Klimawandel
10.04.2025

Honduras: Mit Agrarökologie für Ernährungssouveränität und gegen den Klimawandel – aus FoodFirst 01/2025

Im Jahr 2020 initiierte FIAN Honduras ein Projekt zur Förderung agrarökologischer Produktionsmodelle, um die Folgen des Klimawandels in der Gemeinde…

entschädigung Erfolg Gerechtigkeit Kaweri Landgrabbing Landraub Menschenrechte kennen keine Grenzen Mubende/Uganda
28.02.2025

Teilerfolg nach 24 Jahren: Erstmalig Vertriebene der Kaweri-Plantage in Uganda entschädigt – mit bitterem Beigeschmack

Pressemitteilung vom 28. Februar 2025 24 Jahre nach ihrer gewaltsamen Vertreibung zugunsten der Kaweri Coffee Plantation Ltd. im August 2001…

Erfolg Kolumbien Menschenrechte Recht auf Nahrung
05.01.2025

Recht auf Nahrung wird Verfassungsrecht in Kolumbien

  Kurz vor dem Jahreswechsel 2024 erreichte uns die erfreuliche Nachricht, dass Kolumbien das Menschenrecht auf angemessene Ernährung und Schutz…

Ecuador Erfolg kimsakocha Kleinbauernrechte Recht auf Wasser Rohstoffabbau
05.01.2025

Erfolg für FIAN Ecuador: Kein Bergbau mehr in Kimsakocha

Das Verfassungsgericht von Ecuador hat entschieden, dass die Konsultation von 2019 gültig ist, in der sich etwa 87 Prozent der…

Erfolg Nepal Recht auf Nahrung
23.09.2024

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das…

Erfolg Landraub Recht auf Wasser Sambia
02.07.2024

Sambia: Gemeinde Kasima erhält Ersatzland

Eine Gemeinde in der sambischen Western Province verlor durch ein von der Afrikanischen Entwicklungsbank finanziertes Wasserprojekt ihr Land. Häuser wurden…

Erfolg Kambodscha Kleinbauernrechte Mikrokredite
19.03.2024

Große gemeinsame Basis und Verpflichtung zu weiteren Schritten im NKS-Dialog über Mikrofinanzkredite in Kambodscha

Gemeinsame Erklärung Vom 13. bis 15. März 2024 trafen sich Vertreter*innen des Social Impact Investors Oikocredit, der Ecumenical Development Cooperative…

Agrarökologie Erfolg Hunger Kleinbauernrechte Landwirtschaft Recht auf Nahrung
31.01.2024

FIAN und Partner übergeben Protestnote an Minister Özdemir und Internationale Agrarminister:innenkonferenz

Vom 17. bis zum 20. Januar 2024 fand in Berlin das 16. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) zu…

Agrarökologie Erfolg Gewerkschaft Indonesien
21.12.2023

Indonesien: FIAN-Partner fördern Agrarökologie — aus FoodFirst 4/2023

Die indonesische Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen…